Gemeinde Schnorbach im Jahre 1903

Im Mai wird beschlossen, die Gemeindeödlandfläche "Sauwasem" zu einer Wiese umzubauen und eine Beihilfe beantragt. Der Kreiswiesenbaumeister soll einen Plan und einen Kostenanschlag aufstellen. Im Oktober verpflichtet sich die Gemeinde im Falle einer Bewilligung die Arbeiten auszuführen und dauernd zu unterhalten ist die Gemeindevertretung bereit, für den Bau der Strasse Pleizenhausen - Argenthal den erforderlichen Grund und Boden unentgeltlich abzugeben.

 

Dagegen kann die Gemeinde nicht die Kosten für die Fremdarbeiten für das Planum und die Seitengräben übernehmen, da die Frondienste seit langen Jahren abgeschafft worden sind. ist die Gemeinde bereit, einem gemeinschaftlichem Holzverkaufsverband für die Bürgermeisterei Rheinböllen beizutreten, jedoch nur für den Verkauf des Nutzholzes.

 

Der Verkauf des Brennholzes soll nach wie vor in der Gemeinde erfolgen, wird die Entschädigung des Gemeindevorstehers von 42 Mark auf 60 Mark erhöht, werden Peter Lucas und Jacob Pulcher in die Bachschadcommission gewählt. lehnt die Gemeinde einen Beitritt zur Volksheilanstalt für Lungenkranken ab. werden Christoph Sehn und Jacob Kappaun als Stellvertreter in die Voreinschätzungskommission der Einkommenssteuer auf die Dauer von 3 Jahren gewählt.

 

Wird der Gemeindehaushalt für 1902 wie folgt festgestellt:
Einnahmen: 9.851,46 Mark
Ausgaben: 6.024,77 Mark
Bestand: 3.826,69 Mark
Einziehbare Rechte: 66,86 Mark
Ausfälle: 0,60 Mark

 

Werden Jacob Pulcher und Johann Breit als Stellvertreter als Schiedsmann für die Dauer von 3 Jahren gewählt. werden Jacob Kappaun, Johann Breit, Jacob Brennig und Jacob Wagner als Mitglieder für den Schulvorstand vorgeschlagen.

 

Wurde ein neuer Schulbrunnen angelegt. Anlass waren die Beschwerde einiger Bürger wegen der unzureichenden Wasserversorgung im mittleren Dorf an die kgl. Regierung aus dem Jahre 1902. Im Januar wurde ein Schulbrunnen mit einer Tiefe von 5m angelegt.

 

Da das Einbringen der Rohre von Hand zu schwer war, wurde auf der Rheinböllerhütte ein Flaschenzug ausgeliehen. Anschließend wurde der Graben für die Pumpenrohre und das Bassin für die Pumpe fertiggestellt.

 

Anfang März wurde von einer Firma aus Ludwigshafen die Pumpe aufgestellt. Da das mittlere Dorf immer noch ohne Wasser war, wurde auf Veranlassung des Oberpräsidenten aus Koblenz eine Ortsbesichtigung durchgeführt, um die Wasserverhältnisse zu untersuchen.

 

Es nahmen teil ein Medizinalrat, ein Oberbaurat, der Landrat, der Kreisarzt, der Kreiswiesenbaumeister, der Bürgermeister, der Gemeinderat und die Beschwerdeführer. Wegen der geschätzten Kosten von ca. 50.000 Mark für eine zentrale Wasserleitung wurde von dem Vorhaben Abstand genommen.

 

Gegen die Anlage eines zweiten Gemeindebrunnens wurde wegen der Nähe zum Friedhof und einer Jauchegrube Bedenken erhoben, zumal die Beschwerdeführer aus der Ortsmitte daran wenig Interesse hatten. Die Wasserfrage blieb also ungelöst, hatte Pastor Jost, Initiative ergriffen, um versetzt zu werden.

 

Seine neue Wirkungsstätte sollte in Besch sein. Die Stelle nahm er aber letztendlich nicht an, da der Ort an der französischen Grenze nahe Metz gelegt ist. weilte Pater Stenz, ein geborener Argenthaler für einige Tage in Schnorbach. Er war ansonsten als Missionar in China tätig.

 

Während der Aufenthaltszeit hielt er einige Vorträge über seine Tätigkeit und predigte mehrmals in der Pfarrkirche. Viele auswärtige Gläubigen aus der Umgebung waren bei den Messen anwesend.