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Gemeinde Schnorbach im Jahre 1905

Wird Adam Hecker für die Dauer von 6 Jahren als Gemeindeabgeordneter gewählt. Wird der Haushaltsplan auf 6.600 RM in den Einnahmen und Ausgaben festgesetzt. lehnt die Gemeinde ein Gesuch des Jakob Dohm I zum Verkauf von Gemeindeland ab, da die Eigentumsverhältnisse für dieses Flurstück noch nicht genügend geklärt sind wird aufgrund verschiedener Ministerialerlasse, zuletzt vom 14.Juli 1893 in Verbindung mit §68 des Kommunalabgabegesetzes, eine Satzung über die Wege- und Straßenreinigungspflicht der Grundeigentümer in der Gemeinde Schnorbach beschlossen.

 

Die Satzung hat folgenden Inhalt
§ 1
Sämtliche öffentliche Wege, deren Reinigung an und für sich der Gemeinde obliegt oder obliegen wird, sind statt durch die Gemeinde durch die Anlieger zu reinigen.


§ 2
Die Reinigungspflicht der Anlieger erstreckt sich auch auf die Bürgersteige, Rinnsteine, Wasserabzüge und die Hälfte der Fahrbahn. Zur Reinigung gehört auch die Entfernung von Gras und Unkraut, dass bei trockenem Wetter erforderliche Wassersprengen und das bei Schnee- und Frostwetter notwendige Entfernen des Schnees und Streuen mit Asche oder dergleichen.


§ 3
Die Straßenreinigung liegt den Eigentümern auch hinsichtlich derjenigen Grundstücke ob, die nicht von ihnen bewohnt oder benutzt werden. stimmt die Gemeinde zu, einen einmaligen Beitrag von 210 RM zur Errichtung einer Telegraphenanstalt mit öffentlicher Fernsprecheinrichtung an die Kaiserliche Oberpostdirektion, zu zahlen.

 

Ferner erklärt sich die Gemeinde bereit, einen passenden Raum für den Apparat zur Verfügung zu stellen und auch die Bedienung der Sprechstelle unentgeltlich zu übernehmen. Die Sprechstelle wurde auf Beschluss in der Gastwirtschaft des Adam Spengler eingerichtet.

 

Wird der Haushalt 1904 wie folgt festegestellt:
Einnahmen: 12.255 Mark
Ausgaben: 5.403 Mark

Überschuss: 6.852 Mark

 

Wird dem Gesuch des Peter Stollwerk stattgegeben, zur Überlassung von gemeindeeigenem Land zur Anlage einer Dungstätte. Der Pachtpreis beträgt 4 RM je preussiche Rute. Wird Jacob Kappaun als Vertreter der Sektion Simmern zur Genossenschaftsversammlung der Rheinischen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft gewählt.

 

Wurden die Fähigkeiten des Handarbeitsunterrichtes geprüft. Der Handarbeitsunterricht wird seit Ende 1900 von der Frau Staudt (früher Frl. Kappaun) aus Argenthal erteilt. Die Mädchen mussten ihre im letzten Halbjahr gefertigten Arbeiten nach Ellern mitbringen.

 

Die Prüfung wurde von einem Frl. aus Bad Kreuznach mit "gut" bewertet. wurde die Gemeinde am 10.04.1905 informiert, dass der neue Pfarrer noch am gleichen Tag in Schnorbach eintreffen wurde. Damit sollte die 8-monatige Vakanz auf dieser Stelle enden. Als Verwalter in dieser Zeit war Pfarrer Stein aus Rayerschied eingesetzt. In Kisselbach musste für ihn der Pfarrer von Laubach Messe halten.


Um 5 Uhr nachmittags traf der neue Pfarrer Julius Eberhard in Argenthal ein, und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde er von Hr. Scherer, Argenthal und dem Schnorbacher Kirchenrechner Adam Pulcher IV. begrüßt. Kaplan Eberhard war aus Polch in die Pfarrei Schnorbach versetzt worden. Er war am 07.08.1873 als Sohn des Köngl. ....direktors Dr. Eberhardt aus Sigmaringen geboren worden. Ein Bruder des Dr. Eberhardt war der frühere Trierer Bischof Matthias Eberhard.

 

Am 11.05.1905 erfolgte die feierliche Amtseinführung durch den Dechant Sellen aus Rheinböllen. Die Messfeier wurde gestaltet vom Kirchenchor von Schnorbach. Abends organisierten die Gesangvereine von Argenthal und Schnorbach einen Fackelzug. Im Saale Spengler wurde die Festlichkeit dann gebührend gefeiert. 

 

Wurde der Steinbruch "Im Martell" (heute: an der Jagdhütte) reaktiviert. Durch polizeiliche Verordnung musste jeder Bürger eine Jauchegrube anlegen. Dadurch entstand einerseits Bedarf nach Ablagerungsfläche für den Erdaushaub, andererseits Bedarf nach Steinen. Als Erdaushubfläche wurde die Schulwiese im Martell verwendet.

 

Als Ausgleich erhielt die Schulgemeinde zwei Flurstücke "An der Brückwies" (7,96 ar) und die Hirtenwies am "Mörschbacherweg" (zwischen Weg und Jos. Witzenrath). Die Aufräumungsarbeiten des mit Schutt aufgefüllten ehemaligen Steinbruchs sowie die Neuanlegung des Steinbruchs übernahmen die Brüder Paul und Jacob Stollwerk. Als Abschluss der Maßnahme wurde noch ein Weg zum Steinbruch gebaut.

 

Bemängelte der Kreisarzt Dr. Vollmer, dass in der Schule keine Kleiderhaken vorhanden waren. Als Abhilfe wurde die Schulhaustür, die in den Flur zurückgesetzt war, um 1 m nach außen an die Außenwand versetzt. Dadurch konnten jetzt Kleiderhaken angebracht werden.