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Gemeinde Schnorbach im Jahre 1901

  • stellt die Gemeinde einen Antrag auf eine ausserordentliche Holzfällung durch Abtrieb im Distrikt Bruch. Als Gegenleistung will sich die Gemeinde verpflichten, für die Dauer von 10 bis 12 Jahren auf eine Hauptnutzung zu verzichten. Begründet wird die Maßnahme damit, daß die Holzpreise auf einem hohen Niveau sind und daß der Boden im Distrikt Bruch ein schnelles und ertragsfähiges Nachwachsen sicherstellt. Die Zinsen des Verkaufspreises sollen zur Deckung der laufenden Ausgaben herangezogen werden.

 

  • lehnt die Gemeinde im Januar einen Antrag aus der Bevölkerung ab, einen Röhrenbrunnen vor der Schule bzw. im Garten des Herrn Brennig zu errichten, da kein ausreichendes Bedürfnis danach besteht. Tatsächlich war es aber wohl so, daß das mittlere Dorf kein Wasser hatte. Der Lehrer beispielsweise mußte das Wasser an 2 Privatbrunnen (Kappaun, Adam Wagner) holen, die ca. 100m entfernten waren. Wasser war zwar genügend vorhanden, lediglich die Qualität war durch einlaufende Jauche sehr schlecht, sodass neue Brunnen schon nach kurzer Zeit wieder geschlossen werden mußten. Aufgrund einer Eingabe des Lehrers Ohlberger wurde ein Gutachten durch den Kreisbaumeister erstellt, der die Anlage eines Brunnens am Ende des Schulgartens, mit einer Pumpleitung zur Schule, vorsieht. Im Juni beschließt der Gemeinderat, daß wenn die Gemeinde überhaupt bereit wäre, einen Brunnen anzulegen, eine erhebliche Staatsbeihilfe geleistet werden müsste. Eine Pumpleitung wird grundsätzlich abgelehnt, da sich durch die unmittelbare Anbringung der Pumpe am Brunnen 100 - 150 RM einsparen lassen. Bei einer Besichtigung der geplanten Anlage durch den Kreisarzt Lembke, wurde das Wasser von sämtlichen Brunnen untersucht. Daraufhin wurden am 4. Oktober 6 Brunnen geschlossen. Am 7.Oktober erklärt sich die Gemeinde jetzt bereit an der Schule und im oberen Teil des Dorfes (hinter Spenglers am Friedhof) je einen Brunnen anzulegen. Die Errichtung einer Quellwasserleitung, also die Errichtung einer zentralen Wasserversorgung lehnt der Gemeinderat ab, da die Gemeinde die Kosten, auch bei einem hohen Zuschuß, nicht aufbringen kann.

 

  • lehnt die Gemeinde die Beschaffung von Ersatzschulzeug für die auswärtigen Schulkinder ab, da dies Sache der Eltern sei.

 

  • beläuft sich der Gemeindeetat in Einnahmen und Ausgaben auf 4.400 RM. Zur Deckung des Finanzbedarfs sollen die Realsteuern um 15% und die Einkommenssteuern um 100% erhöht werden.

 

  • lehnt die Gemeinde es ab, auf der an den Distrikt 4a angrenzenden Wiese eine Aufforstung vorzunehmen, da die Wiese der Gemeinde so mehr von Nutzen ist.

 

  • lehnt es die Gemeinde in Anbetracht der schlechten Finanzlage ab, einen Zuschuß zur Errichtung eines Bismarck - Turmes zu gewähren.

 

  • beschließt der Gemeinderat Reparaturen an der Decke im Schulsaal vorzunehmen und den Innenanstrich der Fenster im Schulsaal zu erneuern. Gleichzeitig wird jedoch der Antrag des Lehrers für einen neuen Anstrich in der Lehrerwohnung abgelehnt.

 

  • wird die Gemeindejagd für die Dauer von 12 Jahren an den bisherigen Pächter Herrn Carl Puricelli zum Pachtzins von 300 Mark weiterverpachtet. Den Wildschaden übernimmt die Gemeinde.

 

  • dem Kultur- und Hauungsplan wird zugestimmt mit dem Nachtrag der Nebenutzung für die jährlichen Maireiser und 8 rm Streuwerk für den Gemeindestier.

 

  • wird Adam Pulcher zum Wiesenwärter benannt

 

  • wird ein Gesuch des Jacob Dohm I für einen 6wöchigen Ausstand durch Zahlung von 21 Mark bewilligt.

 

  • wird um einen Zuschuß gebeten, da eine ca. 1 ha große, der Gemeinde gehörenden und als Weideland genutzte Fläche „Aufm Sauwasem“ und zwar links von der Simmerner Straße und das gegenüberliegende Gelände als Wiese umgebaut werden soll.

 

  • ergibt die Feststellung der Jahresrechnung 1900 Einnahmen von 5.351,15 Mark und Ausgaben von 4.747,60 Mark. Der Überschuß beträgt 603,55 DM.