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Gemeinde Schnorbach im Jahre 1904

wird der Haushaltsplan auf 6.500 RM in den Einnahmen und Ausgaben festgesetzt. wird ein jährlicher Zuschuß zur Kreislehrerbibliothek von 1,50 Mark bewilligt. tritt die Gemeinde dem Lungenheilstätten-Verein mit einem jährlichen Beitrag von 3,00 Mark bei.

 

beschließt der Rat auf der Gemeindewiese oberhalb des Bellerwegs eine Anpflanzung von 50 Obstbäumen durchzuführen. Die Gemeinde bittet um Bewilligung eines Zuschusses. Die Gemeinde verpflichtet sich, die Baumanlage dauernd zu unterhalten. Sie ist bereit, die Pflege für 10 Jahre durch eine Kommission überprüfen zu lassen und gegebenenfalls eine Konventionalstrafe zu zahlen.

 

wird der Haushalt 1903 wie folgt festegestellt:

Einnahmen: 12.135 Mark
Ausgaben: 6.806 Mark
Überschuss: 5.329 Mark

 

In der Schulchronik sind folgende Begebenheiten festgehalten: Am Montag, dem 15.Februar feierte der Gastwirt Adam Spengler Hochzeit. Am Dienstag erreichte die Gemeinde die Nachricht, dass sich der Sohn von seinem Onkel Peter Josef Spengler im Ellerner Weiher auf dem Nachhauseweg nach Rheinböllen ertränkt habe.

 

Obwohl die Kreisärzte festgestellt hatten, dass dem junge Mann Wucherungen am Gehirn vermutlich dazu verleitet hatten, den Freitod zu wählen, weigerte sich Pastor Jost den Selbstmörder in der Reihe auf dem Friedhof beerdigen zu lassen. Auf seine Aufforderung hin wurde das Grab an einer nicht geweihten Stelle auf dem Friedhof ausgehoben.

 

Dagegen wehrten sich die Eltern mit aller Gewalt. Nachdem eine Vermittlung durch Decjant Sellen aus Rheinböllen nichts ausrichten konnte, ging ein Schnorbacher Bürger nach Trier zum General-Vikar. Dieser ordnete an, dass die Beerdigung in der Reihe stattfinden solle, aber ohne Gesang. Somit wurde aus diesem Anlass die erste Beerdigung ohne Gesang, ohne Messe am 22.02. abgehalten.

 

Am 01.August 2004 verließ der aus Bacharach gebürtige Pfarrer Jost die Pfarrstelle in Schnorbach und wechselte in die Pfarrei Rhens am Rhein. Die neue Pfarrstelle war ihm im Frühjahr anläßlich der Firmung vom Bischof angetragen worden. Da er 1898 einer Versetzung nach Loncamp nicht zugestimmt hatte, blieb ihm jetzt keine andere Wahl.

 

Er hatte die Pfarrstelle in der Pfarrei Schnorbach 20 Jahre versehen und war bei der Gemeinde sehr beliebt. So war es auch kein Wunder, dass ihn am Abschiedstag viele Schnorbacher Bürger nach Argenthal zum Bahnhof begleiteten und ihm einen würdigen Abschied bereiteten.